> a) Der eigentliche Viewport in Maya ist schneller, dafür weniger akkurat
> und mit weniger Fähigkeiten.
> Während in Maya Geschwindigkeit alles ist, kann im Max Viewport sogar der
> DirectX Shader selbst geschrieben werden und so eine Vorschau auf den Look
> in Echtzeitanwendungen gegeben werden.
Jein. Der Maya Viewport ist OpenGL-Beschleunigt, der von Max DirectX. Deswegen kann Maya weitaus besser mit Wireframes umgehen, die es schneller und akkurater darstellt, allerdings sind Texturen und Shadereffekte problematischer. Jeder der mal mit transparenten Bitmaps gekämpft hat weiß wovon ich rede.
> b) Die Workflows sind leicht unterschiedlich ... Geschmackssache, wer das
> eine kennt, hasst das andere und umgekehrt. Nicht weil es einen Unterschied
> macht sondern weil Artists genaus sind wie Mac/Windows/Linux User. Sie
> beschweren sich über alles was anders ist
Unsinn! Max ist Stack-basiert, Maya ist Node-basiert. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Ersteres bietet den Vorteil, einzelne Arbeitsschritte übereinanderzulayern und nachträglich zu verändern z.B. andere Polygone zum Extrudieren auszuwählen. Das ist mit Maya nur sehr umständlich möglich. Dafür kann man in Maya die einzelnen Nodes auf sehr viel flexiblere Art und Weise miteinander kombinieren.
> Technisch sind die Unterschiede gewaltig, verschwimmen aber immer mehr.
> Max hat den moderneren Unterbau als Maya, da Maya älter ist als Max. Durch
> das dauernde hinzufügen neuer Features ist der eigentliche Kern aber immer
> mehr verwässert.
Umgekehrt. Max hat den älteren Core.
> Der wichtigste Vorteil von Max ist die bessere Integration der einzelnen
> Tools ineinander.
> Als Beispiel sei hier der Renderer genannt. Während in Max der Renderer IN
> der Applikation läuft (und damit direkten Zugriff auf alle Daten hat), muss
> in Maya für gutes Rendering (MentalRay) die Szene in eine Extra Datei
> exportiert werden.
Das stimmt nicht. Max hat im Laufe der Jahre immer mehr Features verpasst gekriegt die nicht gut integriert sind. Beispiele sind z.B. der UVW Unwrap mit dem irgendwo eingekauften Peltmapping das sowohl mit dem Max-Interfaceparadigma bricht, als auch im Gegensatz zu den meisten gut integrierten Tools nicht von "außen" zu erreichen ist. Oder Reactor. Oder der Particle Flow. Allesamt sind sie "Black Boxes" die einen Ein- und einen Ausgang haben, alles was dazwischen passiert kann nicht oder nur wenig von außen beeinflusst werden.
Maya hat auch viele neue Features gekriegt, allerdings sind diese durch die Bank weg besser zugänglich als die neuen Tools von Max.
Fluid Dynamics und nDynamics z.B. sind noch "relativ" neu, und ausgezeichnet mit allen anderen Tools von Maya kombinierbar.
> Dafür ist mit extra Textfiles fürs Rendern das Management grosser Farmen
> flexibler.
Nein. Maya ist was das Rendermanagement angeht Max um Lichtjahre voraus. Max kann nur Render Elements ausgeben, was quasi eine abgespeckte Version der außerordentlich flexiblen Renderlayer von Maya ist. Um vernünftig mit Max zu rendern braucht man Plugins wie z.B. den RP-Manager.
> Ansonsten sind die Unterschiede ausgeglichen,
> Max hat z.b. die bessere und schnellere Scriptsprache, dafür hat Maya
> bessere Painting Tools, ...
MAXscript soll die bessere Scriptsprache sein? Dass ich nicht lache. MAXscript ist langsam und hat eine teilweise sehr eigenartige Syntax (z.B. muss man in manchen Fällen Codeblöcke in Schleifen mit einem Semikolon abschließen, sonst schmeißt der Parser einen Syntax Error). Maya hat MEL, eine sehr gut integrierte Scriptsprache, und neuerdings auch Python das sehr viel schneller ist.
Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Paketen ist die Zielgruppe. Max ist in den letzen Versionen immer mehr in richtung Architekturvisualisierung weiterentwickelt worden (z.B. die nahtlose Integration mit Revit oder das spezielle 3ds max Design-Paket - schließlich hat 3ds max eine menge Komponenten aus AutoCAD "ausgeborgt", das beste beispiel ist die Tatsache dass in 3ds max, anders als in jedem anderen 3d-Paket die Z-Achse nach "oben" zeigt, denn Grundrisspläne sind immer in x-y-Ausrichtung), Maya zielt eher auf die klassische 3d-Animation ab. Und mit Softimage versucht Autodesk mit niedrigen Preisen für die Basisversion und einem sehr guten SDK, in den Spielemarkt zu drängen.
3ds max hat das bessere Modeling-Toolset, dafür schwächelt es bei Animation und Materialerstellung (zumindest bis Version 2010), Maya hat ein spartanischeres Modelling-Modul, dafür ist es sehr gut für Animation, Shading, Rendering und Dynamics.
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In Punkt Scriptsprache würde ich definitiv Maya vorziehen: Mayas MEL ist zwar sicher nicht viel schöner als MaxScript aber: Maya ist komplett mit MEL gebaut. Alles was man in Maya sieht ist mit MEL zusammengebastelt. Demzufolge kann man auch alles was man mag umbauen, neue tools und panels erstellen und eigentlich auch nahezu alles machen.
Das python-Interface von Maya geht da noch einen Schritt weiter. Man kann die vielfältigen libs von py integrieren und auch ohne C++ über python Plugins schreiben!
Ich hab auch mal mit Max angefangen und habs gern gemacht! Mit Maya zu starten war der Horror. Aber da hab ich dann irgendwann gemerkt wie gut alles miteinenander kooperieren kann und wie extrem hässlich alle Module von Max aneinandergefurzt waren. Mittlerweile solls ja besser sein.. aber es stank von der Wurzel her ;]