Zu den Begriffen:
Die "Seile" werden Sehnen genannt, der "Haken" Release.
Innerhalb der Sehne, die der Schütze zu sich zieht, ein ein kleines Plastikteil mit einem Loch eingearbeitet (Peep Sight). Dies ist exakt so eingeflochten, dass es sich bei dem voll ausgezogenen Bogen so dreht, dass man genau durch gucken kann.
Zusammen mit der Visiereinrichtung über der Pfeilauflage bildet es somit quasi den Vergleich zu Kimme und Korn wie bei einem Gewehr.
Der Pfeil selber wird zwischen zwei in der Sehne eingearbeiteten Metallringen "eingenockt", um immer an der selben Höhe zu liegen.
Darunter ist eine kleine Schlinge an der Sehne befestigt, an der der Haken des Releases befestigt wird. Bei diesem Teil handelt es sich um einen kleinen, meist sehr ergonomisch an die Handform angepassten Zuggriff, dessen Haken durch eine Mechanik gelöst werden kann, welche per Knopfdruck durch den Daumen ausgelöst wird.
Die Rollen, die die Sehne halten, sind auch nicht Rund, sondern mehr elliptisch und nicht in der Mitte aufgehängt. Dadurch wird der größte Teil der Zugkraft auf den ersten Teil der Zugstrecke verteilt und hat man die entsprechende Auszugslänge erreicht, so ist der Compound-Bogen leicht zu halten und man kann sehr gut zielen, ohne durch den Kraftaufwand ins Zittern zu geraten. Dabei wird im Prinzip ein Flaschenzug-ähnliches System genutzt.
Allerdings habe ich schon Bodybuilder an dem besagten ersten Stück bei mittelschwer eingestellten Bögen verzweifeln sehen, da sehr spezifische Muskelgruppen gebraucht werden.
Den Bewegungsablauf sollte man übrigens nicht unteschätzen. Dieser ist nämlich verhältnismäßig komplex und die meisten brauchen viele Jahre um ihn wenigstens halbwegs vernünftig zu meistern.
Besonders im asiatischen Raum gibt es gar Schützen, welche bis zu einem Jahr lang erst mal nur die Bewegungsabläufe verinnerlichen, bevor sie mit dem Bogen selbst anfangen zu trainieren.
Dafür sind die Compound Bögen extrem präzise wenn man damit umzugehen weiß, mein Vater zum Beispiel setzt auch shon mal ne Gruppe Pfeile aus 60Meter Entfernung in nen Bierdeckel.
Okay, schlechtes Beispiel, der ist amtierender Weltmeister^^
Dafür allerdings im Bowhunter Bereich, was noch nicht mal die präziseste Liga ist, sondern eher aus Kraxeln durch unwegsames Gelände mit zum Teil unbekannten Entfernungen zum Ziel besteht.
Die Visiereinrichtungen unterscheiden sich auch stark voneinander.
So gibt es zum Beispiel Visiere mit einem einzelnen Punkt in der Mitte, welche durch eine Schiebemechanik auf die richtige Entfernung eingestellt werden müssen.
Je näher das Ziel, desto Höher muss der Zielpunkt sitzen.
Eine andere Möglichkeit (und weitaus einfacher für ein Spiel umzusetzen) besteht aus einer Reihe von Visierpunkten, welche jeweils für spezielle Entfernungen eingeschossen werden.
Zum Beispiel ein Punkt für 5Meter, darunter einer für 10Meter, darunter für 20Meter, usw (bis 80Meter ist nicht unüblich, teilweise sogar weiter).
Die lange Stange, die man auf vielen Bildern sieht, ist ein Stabilisator. Das ist ein mit Gel gefülltes Rohr, welches die Schwingungen beim Abschuss absorbiert.
Der Bogen wird sehr locker gehalten und normalerweise vorne mit einer Schlaufe an der Hand befestigt, so dass der Schütze ihn sogar komplett fallen lassen kann. Ein lockerer Abschuss ist sehr wichtig, der Körper darf sich die Erste Sekunde nach dem Lösen eigentlich so gut wie gar nicht bewegen.
Je kürzer die Wurfarme an den Compound-Bögen, desto schneller ist meist der Pfeil.
Das ist jedoch nicht ungebingt von Vorteil, diverse Geschwindigkeits-Freaks stehen aber so darauf, dass es mittlerweile tatsächlich Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt (etwa um die 320KM/h). Ja, das wird tastächlich mit speziellen Geräten gemessen, durch die man durch schießen muss.