Man kann ja wirklich darüber streiten, ab wann ein Mensch ein Mensch ist, aber trotzdem geht mir die Stammzellenforschung echt zu weit. Man kann mit einigen schönen Sachen Menschen helfen, aber auf der anderen Seite haben sie ganz grässliche Auswirkungen. Resistenter Genmais (ich weiß, Gentechnik hat nichts mit Stammzellen zu tun) soll auch ertragreich sein und damit könnten viel mehr Menschen ernährt werden, aber man bringt dadurch das biologische Gelichgewicht total durcheinander. Nicht nur, dass Insekten, und damit Vögel, etc. keine Nahrung mehr finden. Der Mais kann auch noch wuchern und andere Pflanzen verdrängen. Genau so stelle ich mir das mit der Stammzellenforschung vor. Die Absicht ist gut, aber die Auswirkungen sind furchtbar. Der Mensch spielt Gott, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Wir wollen das in unserem Leben verändern, wozu in der Evolution Millionen Jahre vergangen sind. Der Mensch hat nicht die geringste Ahnung, wie fragil die Natur sein kann.
Ich sehe es auch noch als Problem, dass sich die neuen Behandlungsmethoden nur die Reichen leisten können, sowas wie Krankenkassen sind ja weltweit nicht die Regel. Damit haben die Reichen die Chance, ihr Leben immer weiter zu verlängern, während die Armen verrecken, erinnert mich irgendwie an das Mittelalter.
So Leid mir es um einen Krebskranken tut, aber ist es in Ordnung, sein Schicksal umzudrehen? Kurzsichtig kann man sagen, dass mit der neuen Technik sein Leid gelindert werden kann. Auf lange Sicht bedeutet es aber, dass er seinen Genpool weitervererben kann und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass er krebskranke Kinder in die Welt setzt. Ich würde sagen, damit hat sich auf lange Sicht das Leid doch vermehrt. Das geht so lange, bis die Welt nur noch aus Krüppeln besteht, die ohne Medizin nicht lebensfähig sind. Das merkt man zum Beispiel schon daran, dass unsere "westlichen" Körper nicht mit Krankheiten fertig werden, die einen (zum Beispiel) Vietnamesen kalt lassen, weil wir unsere alltägliche Sterilität gewohnt sind.
Eigentlich würden sich die meisten Probleme über die Zeit durch natürliche Auslese von selbst lösen, aber der Mensch muss halt immer dazwischen pfuschen. Gesetze sind meiner Meinung nach aber nicht das Wahre, da die eh irgendwie umgangen oder aufgeweicht werden. Oder man macht das ganze einfach in anderen Ländern, wo es erlaubt ist. Das einzige, was hier helfen könnte wäre die Einsicht und Vernunft. Aber sowas hat der Mensch bekanntlich ja nicht.
Der Mensch macht alles, was er kann. Er wirft Atombomben und betreibt Stammzellenforschung.
@ExeQtor: In manchen Fällen sollte es einem einfach egal sein, wie weit andere sind, oder was sie schon alles können.
@sic: Die Zellen, die hier verwendet werden dürfen (von vor 2002) sind in der Regel zu alt, um brauchbar zu sein. Meist müssen die Stammzellen "frisch" sein. Ich halte es aber für naiv, unsere Absichten Als "gut" und die der anderen als "böse" hinzuszellen. Eine Gefahr besteht übrigens noch darin, dass es zur "Embryoprostitution kommt, wenn die Gesetze gelockert werden. Dass also Frauen quasi ihren Körper verkaufen, um über ihre Embryonen Geld zu gewinnen. Ich halte das für ein Armutszeugnis.




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