
 Zitat von 
borni
					
				 
				Und was die Chinesen angeht... wohl war, wohll war...
Was auch witzig ist, wenn kleine Länder wie Korea, Vietnam oder Afghanistan stänkern ist die USA sofort ran um Krieg zu spieln, wenn China stänkert kommt keiner zum schlichten... hat da vielleicht doch wer ein bisschen Respekt?
			
		 
	 
 Wie kann man den Korea- und Vietnamkrieg mit den Einsätzen in Afghanistan (und dem Irak) gleichsetzen? Ist dir überhaupt bewusst, wo die Ursachen und Anlässe für diese Kriege lagen?
Die anti-chinesischen Tendenzen (siehe CRYSISTENSE) werden von den hiesigen Boulevardmedien leider viel zu stark geschürt. Und selbst der Spiegel, mittlerweile zu einer Art Bild für Pseudointellektuelle verkommen, stimmt mit ein, wenn mal wieder die gelbe Gefahr heraufbeschworen werden muss. Aber warum?
Im Gegensatz zu den Entwicklungsländern Afrikas oder Südamerikas fand sich China nach Öffnung für den Weltmarkt nicht damit ab, Nordamerika und Europa zur Statuserhaltung zu dienen, sondern eiferte diesen mit einem gewissen Erfolg nach. Durch den rigorosen Kapitalismus unter Abwesenheit eines Sozialstaates ist China deshalb nun im Besitz eines großen Tortenhebers, um sich sein Stück vom westlichen Profit-Kuchen zu nehmen. 
Und der Westen hat Angst. 
Angst vor einem "zweiten Japan" ungeahnter Ausmaße. Denn exakt so wie die Chinesen haben die Japaner vor einigen Jahrzehnten angefangen, westliche Produkte zu kopieren, bis sie in der Lage waren, diese weiterzuentwickeln und sich letztendlich selbstständig machten. Das Resultat sieht man beispielsweise in der Automobilindustrie...
Der erste "Fall Japan" konnte noch einigermaßen verkraftet werden - aber der zweite, wesentlich größere Fall könnte Teilen des Westens das Genick brechen, wenn nicht dementsprechend reagiert wird.
Oder glaubt ernsthaft noch jemand daran, dass beispielsweise die deutsche Automobilindustrie in 30 Jahren noch existiert, wenn entgegen jeglicher Rationalität im Wesentlichen überflüssige Luxuskarossen mit inakzeptablen Verbrauchswerten produziert werden?
Statt alternative Antriebswege/Kraftstoffe u.ä. zu erforschen, klammern sich die deutschen Konzerne immer noch an die Ölindustrie und irrationale Politiker in den Versuchen, die Einführung eines gewisses Tempolimits zu verhindern, um der Politik der Konzerne nicht die Legitimation zu entziehen.
Meines Erachtens betreiben diese momentan (und seit ca. 10 Jahren schon) eine absolute Ressourcenverschwendung im Bezug auf ihre Möglichkeiten und werden so mittel- oder langfristig ihre Position an/nahe der Weltspitze verlieren. Ähnliches gilt auch für andere Schlüsselindustrien.
Und solange von derartigem Denken nicht abgewichen wird, ob nun aus Stolz, einen Fehler nicht zugeben zu können, oder aus starker Kurzsichtigkeit, bleibt die Öffnung des asiatischen Marktes auch eine Gefahr für unsere Wirtschaft. Wenn wir unseren "Status" als soziale Marktwirschaft behalten wollen und uns nicht der freien Marktwirtschaft und dem absoluten Kapitalismus hingeben wollen, müssen wir zum reinen Innovations-Expoteur werden. In besonderem Maße gilt obiges jedoch auch für die USA, denen nun von einem ideologisch oppositionell angesiedelten Staat ein funktionierender Kapitalismus vorgeführt wird, der in dieser Form, der Verfassung zuwider laufend, in Amerika selbst gar nicht existieren könnte.
Die Abneigung gegen China rührt also insgesamt eher von unserem Unwillen (und dem der restlichen, westlichen Welt), uns weiterzuentwickeln anstatt unseren Status zu verwalten und die Boulevardmedien als Instrument der Politik und der Wirtschaft kanalisieren dies, um auch dem einfachen Volk zu verdeutlichen, wer der Gegner der Gegenwart ist.
Selbstverständlich ist Chinas Umgang mit der Provinz Tibet momentan schlichtweg inakzeptabel, soweit man dies überhaupt beurteilen kann, jedoch sollte vielleicht auch gefragt werden, warum der Konflikt gerade jetzt eskaliert. Der Zustand hält seit nunmehr über 50 Jahren an. Gänzlich ohne global-politische Intention werden die plötzlichen Forderungen nach der Unabhängigkeit Tibets also nicht sein. Da in den letzten Jahren dank der florierenden Wirtschaft die westliche Aufmerksamkeit auf China gerichtet wurde, ist nun ein erheblich größeres Publikum zu erwarten, welches gegen das böse China bestenfalls auch noch Wirtschaftssanktionen verhängt. Von einer geschwächten chinesischen Exportwirtschaft und einem negativen Image Chinas profitieren insbesondere auch wieder die USA, weshalb ein mögliches Mitwirken diverser Geheimorganisationen an den Protesten nicht gänzlich ausgeschlossen werden sollte. Ähnliches wurde schließlich schonmal versucht, wenn auch nicht mit derselben Intention und einer ähnlichen Medienpräsens...