Auf der Game Developers Conference 2011 in San Francisco hatte PC Games-Redakteur Sebastian Stange die Gelegenheit, mit dem Executive-Producer von Battlefield 3 - Patrick Bach - zu sprechen. Dabei plauderten die beiden unter anderem über den Multiplayer-Modus und die Einzelspieler-Kampagne zum heiß ersehnten Shooter. Darüber hinaus gibt es Informationen zur allgemeinen Entwicklung von Battlefield 3. Bach äußerte sich auch zu den Themen Inszenierung, den Vergleich mit Call of Duty und mehr.Wer sich Sorgen macht, dass der Mulitplayer-Part von Battlefield 3 zu Gunsten des Einzelspieler-Modus Federn lassen muss, sei an dieser Stelle beruhigt. Dies sei defintiv nicht der Fall. Überhaupt wolle man mit Battlefield 3 ein rundum komplettes Spielerlebnis bieten, aber lesen Sie selbst. Unser Interview liegt auf den ersten Seiten in einer deutschen Übersetzung vor. Das englische Original gibt es auf der letzten Seite dieses Artikels.
Sebastian Stange: Ihr habt Battlefield 3 endlich der Öffentlichkeit vorgestellt und uns mit zwei Dingen überrascht. Neben dem Fakt, dass es einen Singleplayer-Modus gibt, stellt der PC zudem die Lead-Plattform dar. Kannst du das etwas näher ausführen, eure Entscheidung diesbezüglich erklären und den PC-Spielern sagen, was sie vom finalen Produkt erwarten können?
Patrick Bach: Wir haben uns für den PC als Lead-Plattform aus zwei Gründen entschieden. Der erste ist, dass der PC Battlefield 2 zu seinem Erfolg verholfen hat. Battlefield 2 basiert darauf, dass es ein PC-Game ist. Dementsprechend möchten wir zu unseren Wurzeln zurückkehren und das auf ein neues Level bringen. Der zweite Grund ist, dass der PC heutzutage die stärkste Plattform ist. Wenn man fünf Jahre zurückdenkt, hatten die Konsolen einen leichten Vorsprung. Es hat den PC aufgrund seiner Komplexität beinahe zwei Jahre gekostet, um diesen Vorsprung aufzuholen und die Konsolen zu überflügeln. Heutzutage ist der PC aber die stärkste Plattform und mit dieser Entscheidung zeigen wir, dass sich die Welt weiterentwickelt hat. Der PC hat eine neue Messlatte festgesetzt, die bislang niemand wirklich ausloten konnte. Jeder greift darauf zurück, alle Spiele für die Konsolen anzupassen und das Resultat dann in besserer Auflösung auf den PC zu portieren. Meiner Meinung nach ist das etwas schwach. Unser Ziel liegt weit über dem, was Konsolen bewerkstelligen können. Wir wollen auf dieser Basis versuchen schrittweise zurückzugehen und die selben Emotionen und das gleiche Spielerlebnis für die Konsolen zu schaffen. Das ist uns möglich, da die Frostbite 2-Engine darauf ausgelegt ist, alle Plattformen zu bedienen. Das Streaming-System und das Animations-System: Alles ist so konzipiert, dass es für jede Plattform passt.
Sebastian Stange: Warum habt ihr euch dafür entschieden, einen Singleplayer-Modus einzubauen?
Patrick Bach: Warum? Die Frage müsste genau umgedreht sein. Warum denn nicht? Es gab eine Menge Leute, die sich eine Kampagne für Battlefield gewünscht haben. Natürlich gibt es auch welche, die da anderer Meinung sind, nach dem Motto: "Nein wir wollen für Battlefield keinen Singleplayer-Modus!" Meine Antwort an diese Spieler fällt folgendermaßen aus: "Ihr müsst ihn ja nicht spielen!" Das Battlefield 3-Team, welches sich nur mit der Entwicklung vom Multiplayer-Part beschäftigt, ist um einiges größer, als es noch zu Zeiten von Battlefield 2 war. Es ist nicht so, als würden wir die Mitarbeiter vom Multiplayer-Modus abziehen, um den Singleplayer-Part zu entwickeln. Wir haben dafür extra Leute. Zudem hat man den Vorteil, dass man viele Sachen austauschen kann. Einen Einzelspieler-Modus hinzuzufügen bedeutet nicht, dass der Multiplayer-Part schlechter wird. Ich werde dafür sorgen, dass wir den Leuten beweisen, dass wir gerade aus diesem Grund einen besonders tollen Mehrspieler-Modus erschaffen konnten. Wenn man ein wahres Blockbuster-Game kreieren möchte, dann braucht man alle Zutaten. Einige Leute lieben nun mal den Singleplayer-Part und die Einstellung: "Ich will ausschließlich einen Multiplayer-Modus, eine Einzelspieler-Kampagne stellt für mich ein Problem dar!", ist wenig konstruktiv. Man muss den Mehrspieler-Modus ja nicht zwangsläufig spielen. Wenn ich ein Battlefield 2-Fan wäre, würde ich mir keine Sorgen machen, dass wir unseren Fokus vom Multiplayer-Modus abwenden, denn das tun wir definitiv nicht!