Beides Korrekt: ein Gehäuse das keine vernünftige Belüftung zulässt und so zu Hitzestaus führt stellt eine Gefährdung für die Hardware dar. Deswegen wird auch in fast jeden Tweak- und OC-Guide darauf hingewiesen, dass für eine ausreichende Gehäuselüftung gesorgt werden muss.
Theoretisch kannst du den Effekt natürlich auch mit deiner Heizung erreichen, wenn du es schaffst in deinem Zimmer Lufttemperaturen von 50-60° zu erreichen, können die Komponenten natürlich schlechter gekühlt werden und es droht eine Überhitzung.
Auch richtig ist natürlich, dass aktuelle CPUs und GPUs über Mechanismen verfügen, die eine Überhitzung vermeiden sollen. Dazu werden in kritischen Situationen Takt, Multi und auch Stromversorgung reduziert, einzelne Takte ausgelassen usw.
Trotzdem ist ein betreiben der Hardware nahe an diesen Grenzen natürlich immer ein Risiko, bei ungünstigen Randbedingungen reichen die Schutzmechanismen evtl. nicht mehr aus und es kommt zum defekt. Und selbst wenn, nicht: Je höher Temperatur, Takt und Spannung, desto größer auch die Gefahr von Elektromigration, die irreversibel ist und ebenfalls zum vorzeitigen Defekt führen kann.
Dank des anfälligen P4 ist der Effekt auch als Sudden Northwood Death Syndrome bekannt.
Wie du siehst es gibt genug Gründe beim OCen vorsichtig und mit etwas bedacht vorzugehen. Wenn man aufpasst und die notwendigen Dinge beachtet wird man sich aller Wahrscheinlichkeit seine Hardware nicht grillen, dass weiß ich auch. Aber jemandem zu erzählen: mach mal, da kann nix passieren? Das geht gar nicht! Jeder der seriös zu dem Thema schreibt (und gerade wenn sich der Text auch an unerfahrenere User wendet), weist normalerweise darauf hin das beim OCen meist die Garantie erlischt, dass man auf seine Temps achten soll, dass man in kleinen Schritten vorgehen und viel testen soll und eben auch, dass man das Risiko eingeht seine Hardware zu beschädigen.