eit dem blutigen Einsatz des Navy SEAL Team 6 vom vergangenen Sonntag  in Pakistan, dessen Ablauf ständig vom Weißen Haus revidiert wird,  garnierten die Mainstream-Medien viele ihrer Berichte mit mahnenden  Hinweisen auf Verschwörungstheoretiker oder widmeten jenen gar ganze  Artikel. Mit behäbiger Routine wird die gleiche Bandbreite an  irreführenden und abgenutzten Erklärungsmustern abgespult, weswegen  Menschen weltweit es für möglich erachten, dass der  militärisch-industrielle Komplex 
für geschätzte 3000 Milliarden Dollar Umsatz durch Osama Bin Laden in den letzten 15 Jahren es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt. Verschwörungstheorien – so die vielzitierten akademischen  Korrespondenten - würden in einer unsicheren Welt Halt und Wärme  spenden. Es völlig unlogisch, dass die Inside-Job- Hypothese bei  9/11  in irgendeiner Weise beruhigender oder leichter zu verkraften sei als  die offizielle Verschwörungstheorie der Bush-Administration, und  leider sind Fachidiotie und Betriebsblindheit nicht heilbar. Eine kleine  Bande von dilettantischen Höhlenmännern, die durch unvorstellbares  Glück um den mächtigsten Sicherheitsapparat der Welt herummaneuvrieren  konnten, wäre für uns alle kein Anlass um an der Welt zu zerbrechen und  nicht mehr vor die Tür zu gehen. An Terror stirbt – trotz der Panikmache  und Verschwörungskrämerei der Regierungen – im Westen statistisch  gesehen so gut wie niemand. Dagegen sterben Leute massenhaft bei  Autounfällen und trotzdem fahren wir weiter und nehmen das Risiko von  tragischen Zufällen in Kauf. Die These, dass eine internationale  technokratische Elite die Vereinigten Staaten als Motor benutzt für die  gewaltsame Etablierung einer tyrannischen Weltregierung und dabei vor  nichts zurückschreckt, ist hingegen extrem angsteinflößend.
 Natürlich darf auch der mehr oder weniger explizite Pauschalvorwurf  nicht fehlen, dass kritisch denkende Leute praktisch geisteskrank seien.  Publikationen wie “Psychologie Heute” und andere versuchen verstärkt,  neue psychische Krankheitsbilder herbeizureden die selbstverständlich  einer Behandlung durch ihre Zunft bedürfen. Eine Vielzahl an Historikern  hat Regierungsterror in zahllosen Fällen aufgedeckt; glaubwürdige und  ehrbare Individuen aus jeder Gesellschaftsschicht sind auch im Fall 9/11  bemüht, sich Gehör zu verschaffen. Feuerwehrleute, Polizisten, und  Ersthelfer an Ground Zero sind alle Teil der verächtlich als  Verschwörungstheoretiker bezeichneten Bewegung. Architekten, ranghohe  Regierungsfunktionäre, Geheimdienstler, der heldenhafte Hausmeister des  WTCs William Rodriguez und mindestens die Hälfte der Hinterbliebenen der  Opfer der Anschläge forschen neben vielen anderen Leuten im Fall 9/11  und kamen zu der informierten Schlussfolgerung, dass 9/11 ein Inside Job  gewesen war. Die Mainstream-Presse wagt es meist nicht, diese Personen  in den Dreck zu ziehen. Man lässt sie einfach unter den Tisch fallen.
 Als “Conspiracy-Entrepreneur”, also als zynischer Geschäftemacher  dessen Produktesortiment aus Verschwörungstheorien besteht, gilt jeder  der über das gelegentliche Bloggen hinaus kritischen Journalismus  betreibt und seine Arbeit als Unternehmen betreibt. Medien kosten Geld –  aber der kritische Journalist darf halt nun mal laut ungeschriebenen  Gesetzen einfach keines verdienen. Staatliche Medien können sich darauf  verlassen, dass die Regierung die Bürger um GEZ-Gebühren zwangsweise  erleichtert und private Medienkonglomerate sind zu  Multimilliarden-Dollar-Imperien angewachsen die wiederum noch größeren  multinationalen Konzernen gehören, die entgegen den Regeln des Marktes  eine unheilvolle Allianz mit Regierungen eingegangen sind. Die Kosten,  die Osama Bin Laden dem amerikanischen Steuerzahler verursacht hat,  werden auf 3000 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dieses Geld wanderte in  die Taschen von Konzernen wie General Electric, dessen große TV-Sender  wie MSNBC regelmäßig in Dokumentarprogrammen vor den finsteren  Verschörungstheoretikern hinsichtlich 9/11 warnen. Die Massenmedien sind  es gewohnt, für einen einzigen Camcorder mal eben 50.000$ auszugeben;  ganze Filmproduktionen wie Alex Jones’ ENDGAME kosten hingegen nur rund  150.000$ und können im Netz kostenlos gesehen werden.
 Mit der alten Taktik “Schuld durch Assoziation” insinuieren auch  allerhand “Experten”, die kritisch denkenden Zweifler seien prinzipiell  Anhänger der Protokolle von Zion und irgendwie auch von Adolf Hitler. Um  heutzutage die Handlungen von Israels Regierung politisch korrekt zu  kritisieren, braucht man bald wohl Universitätsabschlüsse in Semantik,  Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte. Extreme geistige  Verrenkungen sind nötig, um die Standards zu erfüllen welche vorgegeben  werden: Holt man etwa nicht weit genug aus oder relativiert nicht im  geforderten Maße oder äußert seine Kritik etwas zu häufig oder fügt  nicht seitenweise Kleingedrucktes bei, hat man sich auch schon selbst  aufs Abstellgleis bugsiert für das “gesonderte Hervorheben” von Israel.  Kaum eine PR-Gelegenheit vergeht an dem nicht ein Funktionär Israels die  Kritiker ermahnt, objektiv zu sein und die gleichen Maßstäbe anzulegen  wie bei anderen Nationen. Bekanntermaßen ist jedoch objektive Kritik das  absolut allerletzte was eine Regierung möchte. Obwohl es theoretisch  völlig legitim ist, höhere Maßstäbe an Israel anzulegen, kann man darauf  getrost verzichten. Israel ist leider extrem beliebig. Folter und  unmenschlichen Behandlung von Gefangenen? Alter Hut. Inszenierte  Kriegsprovokationen? Standardrepertoire zahlloser Staaten.  Kollektivbestrafung? Nullachtfünfzehn. Massaker? Verdeckte  Terroroperationen?  Ohne Schmutz an den Händen bleiben einem höhere  Ämter verschlossen. Wie anderswo auch.
 Der ehemalige britische Innenminister John Reid traf sich im Oktober  2006 mit Ministern aus den sechs größten Ländern der EU und es wurde  laut einem BBC-Bericht “beschlossen, durch Zusammenarbeit das Internet  zu einem gefährlicheren Ort für Terroristen zu machen.” Wie soll das  erreicht werden? Durch ein rigoroses Vorgehen gegen jeden der das  Internet dazu benützt, um “Propaganda zu verbreiten”. Im Zuge der  Säuberungsaktion sollen das Internet und weitere Medien auf ein junges  Publikum abzielen mit staatlich abgesegneter Indoktrination darüber,  dass es beim Krieg gegen den Terror nicht um imperiale Hegemonie und die  Vernichtung von Freiheiten gehe. Reid sind die Taktiken von Despoten  nicht unbekannt als ehemaliger Hardcore-Stalinist, Mitglied der  schottischen kommunistischen Partei und Alkoholiker mit einem Hang,  Leuten ins Gesicht zu schlagen. Die Paranoia der britischen Regierung  vor jedem der “Propaganda verbreitet”, welche mit ihrer eigenen  konkurrieren könnte, ist vielleicht einer der Gründe warum das Recht zu  protestieren durch den 2005 Serious and Organized Crimes Act abgeschafft  wurde. Den Briten ist es nur dann gestattet, gegen die Regierung zu  protestieren wenn sie die Erlaubis der Regierung besitzen. In anderen  Ländern würde man das einen Polizeistaat nennen, in Simbabwe und China  ist es Normalität. Die Gesetze gegen die Glorifizierung von Terror sind  so breit definiert dass sogar Widerspruch gegen die “offizielle  Erklärung” der Regierung über Terroranschläge als feindliche Propaganda  gewertet werden kann.
 Das einzig verbleibende Medium für den Widerstand gegen den Verlust  der Freiheiten im Westen ist das Internet. Es raubt dem Establishment  den Schlaf, zu wissen dass Bürger vor ihren Computern sitzen und ihre  Empörung elektronisch der ganzen Welt vermitteln können. Die europäische  Union ist im Zuge, das Internet völlig zu regulieren. Der erste Schritt  ist die Einführung von Lizenzgesetzen welche eine Registrierung,  Steuern und eine Erlaubnis für den Betrieb einer Webseite nötig machen.  Falls das Material auf der Webseite gegen die breit definierten  EU-Gesetze gegen “Hetzrede” verstößt, wird die Webseite nicht zugelassen  sein.
 Das weiße Haus machte nach 9/11 eindeutig klar dass auf Bürger  abgezielt werde, welche Informationen verbreiten die den Interessen der  US-Regierung zuwiderlaufen und dass jene Bürger als feindliche Kämpfer  eingestuft werden. Dies ist kodifiziert in Untersektion 27 der Sektion  950v. des Military Commissions Act of 2006. Bushs eigenes  Strategiedokument für den Sieg im “Krieg gegen den Terror” listet  “Verschwörungstheoretiker”, d.h. jeder der Regierungskorruption und die  Lügen über wichtige Ereignisse entthüllt, als “terroristische  Rekruteure” und erklärt, deren Einfluss auf die Gesellschaft zu  eliminieren zu wollen. In seiner Rede im Oktober 2006 benannte der  Direktor des US-Heimatschutzministeriums Michael Chertoff das Internet  als “Terroristen-Trainingslager” durch welches “unzufriedene Menschen in  den USA radikale Ideologien und potentiell gewalttätige Fähigkeiten”  entwickeln können.
 Wie am 17. Juni 2007 im Sunday Express berichtet wurde, sagte der  italienische Präsident Giorgio Napolitano während einer  Nachrichtenkonferenz in Siena:
“Jene die anti-EU sind, sind Terroristen”.
Er attackierte Euro-Skeptiker die davor warnen dass der  vorgeschlagene neue EU-Vertrag die Machtbefugnisse der Mitgliedsstaaten  zu sehr aushöhlt:
“Es ist psychologischer Terrorismus, die Gefahr eines europäischen Superstaats zu unterstellen”.
Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler war ebenfalls anwesend und  nickte zustimmend bei den Anmerkungen des italienischen  Staatsoberhauptes. Köhler beschrieb die Taktiken der Euroskeptiker als  “populistische, demagogische Kampagnen”. Die Worte der beiden Männer  wurden von vielen Deutschen und Italienern als kaum verhüllter Versuch  gewertet, Euroskepsis mit der Demagogie und dem Populismus der  faschistischen Regime von Adolf Hitler und Benito Mussolini zu  verbinden.