Nächste Woche wird in Deutschland Ben Afflecks 2. Kinofilm
The Town in den Kinos anlaufen und Produzenz Basil Iwanyk äußerte ich zur finalen Filmfassung in einem Video-Interview mit Collider.
Iwanyk gibt hierbei Einblicke auf die verschiedenen Schnittfassungen und damit verbundenen Probleme. So entstand aus dem 4-stündigen Rohschnitt mit allen Szenen zügig eine erste Fassung mit 170 Minuten, die dann im weiteren Verlauf auf akzeptable 138 Minuten heruntergekürzt wurde. Diese Fassung wurde dem Studio und einem Testpublikum gezeigt, fiel aber bei beiden durch. Der Film wurde als zu langatmig empfunden. Also wurde noch einmal umgeschnitten und gekürzt, bis eine 128-minütige Fassung erreicht war. Doch auch diese fand wenig Anklang beim Testpublikum. Er schien immer noch zu langsam und langweilig zu sein.
Mangels Alternativen trennte man sich von ein paar Szenen, die man eigentlich drin behalten wollte und schnitt den Film erneut um. Da stellte man dann aber überraschenderweise fest, dass dies die beste Fassung bisher ist. Schlussendlich fügte man noch ein paar Minuten ein und landet jetzt bei etwa
124 Minuten.
Ingesamt wurde der Film, so der Produzent, 5 oder 6 mal einem Testpublikum in unterschiedlichen Versionen gezeigt und genauso oft Freunden und Verwandten.
Aber nicht nur das Tempo war problematisch,
Warner Bros störte sich auch noch am Ende, weshalb es in der Kinofassung ein anderes geben wird, als ursprünglich von Affleck, der auch Drehbuch beteiligt war, vorgesehen.
Das größte Problem während des Schnittes war aber die Balance aus Liebesgeschichte, dem Verhältnis der Brüder, der Action und den Banküberfällen. Hier wurde in verschiedenen Versionen den einzelnen Elementen verschiedene Gewichtung gegeben.
Ob sich der lange Weg bis zur endgültigen Kinofassung gelohnt hat, kann in einer Woche jeder für sich selbst entscheiden. Die Kritiker und das Publikum im Toronto sind größtenteils zufrieden. Der Film steht bei Metacritic aktuell bei 74/100 Punkten und auch bei den verfaulten Tomaten ist alles im roten Bereich.
Wer sich darauf aber nicht einlassen will, bekommt auf DVD und Blu-ray eine Extended-Fassung spendiert. Diese wird 15-20 Minuten mehr Film bieten und auch das ursprüngliche Ende zeigen. So zumindest Produzent Basil Iwanyk. Ob hier wieder Tempo-Probleme auftreten, wird sich zeigen.
http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2273
http://www.youtube.com/watch?v=CGq_Sqyknxc