Zitat von
Piranha
Ich denke, man sollte vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen. Ich komme aus einem Hamburger Stadtteil mit einem hohen Anteil an ausländischen Bewohnern. Ich als Deutscher habe hier noch nie Probleme gehabt.
Proleten gibt es bei den Deutschen und bei den Ausländern und sie sind in allen Altersklassen vertreten. Ich denke solche Probleme entstehen eher durch den Genuss von Drogen und Alkohol. Immer dann wenn ein Mensch enthemmende Mittel zu sich nimmt und dazu dann noch eine erhöhte Gewaltbereitschaft besitzt, kommt es zu solchen Situationen. Ich kenne Kneipen, da kommt es jeden Abend zu mindestens einer Schlägerei und diese Läden werden ausschließlich von Deutschen besucht. Und ich kenne mindestens zwei Leute in meinem Bekanntenkreis, denen müßte man eigentlich den Alkoholkonsum verbieten.
Oder geht mal auf den Kiez, dort gibt es inzwischen das Verbot, Waffen bei sich zu tragen, weil die Gewalt eskaliert ist. Und daran sind nicht nur Ausländer beteiligt gewesen. Ganz im Gegenteil, die letzten großen Schlagzeilen haben hier Deutsche gemacht.
Es ist bedauerlich, was Lobos passiert ist, aber ich kann jedem in solch einer Situation nur raten, zu versuchen, die Situation nicht noch mehr eskalieren zu lassen. Einen MP4-Player und 150 € kann man ersetzen! Das eigene Leben leider nicht. Da heißt es, lieber einmal feige, als für immer tot. In der Realität seid ihr nun mal nicht Psycho oder Nomad ;) .
Und was die Passanten betrifft, so kann ich diese Leute verstehen. Die meisten Menschen haben erst einmal Angst um ihr eigenes Leben. Es ist einfach viel zu oft passiert, dass jemand eingegriffen hat und anschließend ein Messer in den Rippen stecken hatte. Selbst die Polizei warnt davor, selbst tätig zu werden. Da allerdings heute fast jeder ein Handy hat, kann jeder einen Hilferuf absetzen. Das zumindestens halte ich für eine Bürgerpflicht und mehr verlangt übrigens auch der Gesetzgeber nicht. Man muss nach dem Gesetz nur soweit Hilfe leisten, wie es das eigene Leben nicht gefährdet. In Hamburg ist nach dem Absetzen eines Hilferufes die Polizei übrigens schon innerhalb von wenigen Minuten vor Ort. Ein befreundeter Polizist hat mir mal gesagt, dass sie im Normalfall nicht mehr als 5 Minuten brauchen, um einen Einsatzort zu erreichen.
Und was das Thema Selbstverteidigung betrifft, so braucht man einige Jahre um wirklich so gut zu werden, um sich vernünftig verteidigen zu können. Und selbst dann birgt dies eine weitere Gefahr! Jemand, der z.B. Selbstverteidigung beherrscht, wird vor Gericht anders beurteilt, als jemand der dies nicht beherrscht. Da wird dann sehr oft nach der Verhältnismäßigkeit gefragt, die die eigenen Aktionen hatten.
Ich hatte in jungen Jahren einige Male das Problem, das jemand der Meinung war, er müßte seine Wut an mir ausleben. Ich habe zweimal ein Messer abgekriegt und glaubt mir, das ist nicht angenehm. Ich habe boxen gelernt und als ich mich dann wieder einmal verteigt habe, brach ich jemanden den Kiefer. Vor Gericht mußte ich dann mein Verhalten auch noch rechtfertigen. Glücklicherweise gab es Zeugen, die bestätigt haben, dass mich nur verteidigt habe. Trotzdem verwarnte mich der Richter.
Gewalttätigkeiten gab es zu jeder Zeit. Die Anzahl der Gewalttaten allerdings steigt und auch die Rücksichtslosigkeit bei solchen Auseinandersetzungen ist höher.
Und nun noch ein paar Zahlen und Fakten:
- Seit 1990 hat sich übrigens die Anzahl der Gewaltverbrechen verdoppelt. - Im Jahre 2008 hatten bei Gewalttaten 28 % einen ausländischen Migrationshintergrund.
- Trotz allem ist nach der Verbrechensstatistik Deutschland heute immer noch eines der sichersten Länder in Europa.
Ich muss leider immer häufiger feststellen, dass immer mehr junge Leute sich respektlos verhalten. Wenn einem früher ein älterer Mensch entgegenkam, dann wurde Platz gemacht, heute denken selbst Kinder schon, daß ihnen der Bürgersteig gehört und die Alten ja ruhig Platz machen können. Meiner Mutter (77) bereitet dieses Verhalten mancher Jugendlicher Angst. Vielleicht etwas, was hier bei dem ein oder anderen mal zum Nachdenken anregt. Denn will man etwas verändern, beginnt das immer bei einem selbst.
Gruß
Piranha