Mag sein. Aber um mal wieder von der Weltraumforschung zum CERN-Projekt und damit wieder onTopic zu kommen:
Von der Erkenntnis dass es dieses Higgs-Teilchen evtl. doch gibt, kann man sich noch nicht mal n Appel und n Ei kaufen. :lol:
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Ihr meckert über das Geld, das in die Forschung gesteckt wird (was auch noch sinnvoll ist, also das Forschen), aber dass das nur ein Bruchteil von dem der Militärausgaben ist, wird gar nicht bedacht?! Ihr meckert darüber und gleichzeitig wird auch darüber gemeckert, dass immer weniger Geld in Bildung gesteckt wird? Bildung geht ja zwangsläufig mit Forschung einher. Also, was wollt ihr denn? Wenn nicht mehr geforscht werden soll, dann müssten wir uns auch gar nicht bilden!
Dass Forschung teuer ist, ist doch klar: Vermisst Du Dein Zimmer, kannst Du ein billiges Messgerät, den Metermaß, nehmen. Deine benötigte Genauigkeit liegt wenn überhaupt im Millimeterbereich. Aber wie ist es mit dem Dual- oder Quadcore-Prozessor in Deinem PC? Um dieses Meisterstück herzustellen (was im übrigen viel Strom und Geld kostet, und ein Computer im normalen Betrieb auch viel zu viel Strom verbraucht, also Geld) braucht es viel genauere Messgeräte, die auf µm oder nm genau sind. Und sowas kostet Geld, weil das hochpräzise Werkstücke sind. Und das ist u.a. auch Gegenstand der Forschung, Materialien zu finden, die man genau steuern und beherrschen kann.
Was glaubst Du, wie die Eigenschaften solcher Materialien teilweise entdeckt werden? Nicht durch bloßes hingucken, sondern eben genau mit solchen verf***ten Beschleunigern in dem irgendwelche verf***ten Teilchen rumdüsen.
Dein Prozessor, auch meiner und die der anderen, die würden nie existieren, wenn die Forschung da nicht Milliarden an Euros und Dollars "verpulvert" hätte.
Weißt Du eigentlich, dass man mit solchen Teilchenbeschleunigern auch Hirntumore erfolgreich bekämpfen kann? Der Nutzen solcher Beschleuniger beschränkt sich nicht nur darauf, etwas in Lehrbücher zu schreiben. Das Wissen wird auch dazu verwendet, auch Dein Leben zu verbessern. Zwar sehen wir oft nicht den direkten Zusammenhang, aber das liegt vor allem daran, dass es Jahre, Jahrzente oder noch länger dauert, bis man aus den gewonnenen Daten die entscheidenden Schlüsse gezogen hat und es mathematisch korrekt formuliert hat. Und das ist kein Zuckerschlecken!
Du möchtest, dass die NASA, ESA, RSA und wie sie alle heißen, ab sofort kein Geld mehr bekommen? Dann wär ich aber mal gespannt, wie Du dann in ein paar Jahren noch Telefonieren oder Fernsehgucken willst, ein Navigationssystem verwenden willst, wie der Flugzeugverkehr überwacht werden soll, wie Wetterprognosen usw. erstellt werden sollen. Und das ist nur ein kleiner Teil davon, was Dir die Raumfahrt bringt. Und dafür werden zum Großteil Deine Steuergelder "versenkt".
Die bemannte Raumfahrt, ja, darüber kann man sich streiten, ob das wirklich so viel bringt, aber da Deine Steuergelder (falls Du schon Steuern zahlst) sowieso nicht über den teich gehen, sondern an die ESA, ist das ja kein Thema für Dich. Die ESA betreibt hauptsächlich unbemannte Raumfahrt, und alle paar Jahre kommt es mal vor, dass Ein europäischer Astronaut mit den Russen oder den Amerikanern in den Weltraum fliegen darf.
Wenn Du an was sparen willst, dann nimm lieber das Militär, aber an Bildung und Forschung zu sparen - da braucht man ja nichts mehr hinzuzufügen, oder? Crysis, CoD und alles andere würde ohne dem überhaupt nicht existieren, wir würden in unseren Höhlen hocken und uns mit Holzknüppeln die Rübe einschlagen. Keine Autos, keine Flugzeuge, keine PCs, kein Internet (das übrigens in der heutigen Form eben grade aus dem CERN entstanden ist, blöde, was?), kein Fernsehn, kein Telefon, keine Mikrowelle, keine Glühbirne, keine Medizin, kein Kühlschrank und keine Lebenserwartung von über 70 Jahren.
Sein da nicht allzu vorschnell. Das Gleiche haben sich wohl auch die Leute vor über 100 Jahren gesagt, als Maxwell die elektromagnetische Welle (das Licht) theoretisch mathematisch Formuliert hat. Aber daraus sind schier unendlich viele Anwendungen entstanden. Und das eben WEIL man die Natur dadurch wieder ein bisschen besser verstanden hat.Zitat:
Von der Erkenntnis dass es dieses Higgs-Teilchen evtl. doch gibt, kann man sich noch nicht mal n Appel und n Ei kaufen.
was bedeutet schon geld? ist einfach nur bedrucktes papier. sollte das higgsteilchen gefunden werden, wär das ein großer schritt in der menschheit.
und wie schon gesagt wurde, die länder schmeißen sehr viel mehr geld für richtig sinnlosen kram aus.. habt ihr gewusst dass ein schuss eines panzers soviel kostet wie die errichtung eines neuen kindergartens? (will mich da nich drauf festlegen, meine soetwas gelesen zu haben)...
Musste beim Lesen eben herzhaft lachen. :lol:
Ist soweit alles richtig was du sagst, nur ein Problem sehe ich dann doch darin: Die Forschung ist teilweise schon so viel weiter als ihre Anwendungen, da ist dann selbst ein Octacore-Prozessor bei genauerer Betrachtung sowas wie ein Pre-Pre-Pre-LastGen-Prozessor. Die liessen sich mittlerweile in Strukturen von nur 1 Atom herstellen (Graphen). Ausserdem sehe ich ein Problem darin, dass immer neues Wissen akquiriert wird, aber bestehendes Wissen unzureichend vermittelt wird (Turbo-Abitur / Lehrermangel / Studiengebühren und, und, und...). Da sind die Gelder für Bildung & Forschung dann doch fehlinvestiert, wenn dabei die Bildung als solche auf der Strecke bleibt... (damit meine ich dass die Forschung den Löwenanteil bekommt, und die Bildung nix !!) Ausserdem wird sich nicht gleich jede neue Medizin oder Technologie als ein Segen erweisen, kann sich manchmal ebenso gut als ein Flop oder gar ein Fluch herausstellen (Tamiflu / Kontergan / Nanotechnologie oder gar Röntgenstrahlen). Naja, vor Röntgenstahlen weiss man sich inzwischen zu schützen. Krebs kann man deswegen aber trotzdem - auch bei entsprechenden Vorsichtsmassnahmen - nie völlig ausschliessen, das gleiche gilt auch für Nano-Partikel. und wo die mittlerweile überall drin sind, da vergeht mir echt der Appetit. ;)
Du weißt gar nicht, wie oft ich über manche Beiträge hier lachen muss - aber sinnvoll unterstreichen tut's Beiträge nicht:-?Zitat:
Musste beim Lesen eben herzhaft lachen.
Das was Du gerade geschrieben hast, ist natürlich alles korrekt, aber ich verstehe nicht, warum das dagegen sprechen sollte. Bis auf den Punkt, dass Bildung nicht richtig vermittelt wird bzw. zu wenig Geld in Bildung investiert wird. Das gleiche habe ich aber denke ich nur in einer anderen Form in meinem Beitrag weiter oben auch schon bemängelt.
Richtig. In Laboren usw. kann man Rechengeschwindigkeiten unglaublichen Ausmaßes erreichen. Aber der Weg zwischen der (Grundlagen-)Forschung und der Anwendung für die Allgemeinheit ist bekanntlich nicht gerade kurz. Die High-End-Prozessoren (auf Dein Zitat bezogen) funktionieren zwar, aber die Herrstellung kostet noch viel zu viel. Aber ich denke, das ist Dir alles klar. Was ich eigentlich nur sagen will ist, dass es gute Gründe gibt, warum es lange dauert, bis solche neuen Produkte auf den Markt kommen. Prozessoren auf Atom-Ebene sind zwar theoretisch möglich und man macht immer wieder kleine Durchbrüche in diesem Gebiet aber man ist noch Meilenweit entfernt davon, solch einen Prozessor überhaupt im Labor rechnen zu lassen.Zitat:
Die Forschung ist teilweise schon so viel weiter als ihre Anwendungen, da ist dann selbst ein Octacore-Prozessor bei genauerer Betrachtung sowas wie ein Pre-Pre-Pre-LastGen-Prozessor
Das ist auch richtig, aber ist das nicht bei Allem so? Natürlich weiß man vorher nicht, ob es wirklich etwas bringt. Aber genau deswegen muss genügend um genau diese Wirkstoffe betrieben werden um genau sowas wie bei Negativbeispielen zu verhindern (sofern das überhaupt möglich ist). Wenn Du eine Idee hast, weißt Du vorher auch nicht, ob es schlussendlich etwas bring oder nicht. Aber um das herauszufinden, muss man es ausprobieren.Zitat:
Ausserdem wird sich nicht gleich jede neue Medizin oder Technologie als ein Segen erweisen, kann sich manchmal ebenso gut als ein Flop oder gar ein Fluch herausstellen
Ich meine damit, dass sowas völlig normal un legitim ist. Aber bei vielen Dingen, könnte man mehr Forschung betreiben um z.B. Nebenwirkungen vorher herauszufinden. Da fehlt aber meistens das Geld und/oder die Firmen sind zu geldgierig.
Bei den meisten Dingen kann man übrigens schlechte Eigenschaften finden, das fängt schon beim Messer an ;)
Ja, das ist ein schönes Beispiel, dass man zuerst das Produkt auf den Markt bringt, bevor "Nebenwirkungen" ausgeschlossen werden können. Wobei ich das jetzt im Detail nicht verfolgt habe. Es könnte natürlich auch sein, dass es zum Zeitpunkt, als diese Partikel "freigegeben" wurden, es wirklich keine Bedenken gegeben hatte und erst durch neue Erkenntnisse dies festgestellt wurde. Aber das ist auch egal, schlussendlich hat wer auch immer es versäumt, genauer nach "Nebenwirkungen" zu suchen.Zitat:
[...]das gleiche gilt auch für Nano-Partikel. und wo die mittlerweile überall drin sind, da vergeht mir echt der Appetit.
Allerdings wird das Thema auch sehr von den Medien zum Angstmachen verwendet. Es hieß ja es könnte schlimm sein. Wenn die Nebenwirkungen sehr haufig eintreten würden, würden sehr viele Menschen schon daran erkrankt sein, was aber offensichtlich (noch) nicht der Fall ist.
das sind die aktuellsten Meldungen vom LHC CERN:
http://cdsweb.cern.ch/journal/articl...Articles&ln=en
Na, bin ja mal gespannt, ob das gute Stück endlich mal funktioniert. :p
Wenn nicht wieder etwas Unvorhergesehenes eintritt... aber zu dem Preis kann man eigentlich schon erwarten dass es auch mal funktioniert. :mrgreen:
Bei dem Zwischenfall wäre ich übrigens nicht gern im Tunnel gewesen. ^^
Dass eine sich daraus ergebende Kenntnis über die Entstehung des Universums der Menschheit mal irgendwann in Form von Applikationen zu gute kommt, bezweifle ich aber weiterhin. :???:Zitat:
Eine Panne im Kühlsystem hatte am 19. September vergangenen Jahres zwei Magneten des unterirdischen Beschleunigers lahmgelegt. In der Folge strömte eine große Menge zur Kühlung benötigtes Helium in den Tunnel.
CERN schätzt, dass die Reparatur und zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen 40 Millionen Franken (26,5 Millionen Euro) kosten, wie Gillies erklärte.
Der Teilchenbeschleuniger "Large Hadron Collider" (LHC) war Anfang September 2008 nach 13 Jahren Bauzeit in Betrieb gegangen. Der Bau hat rund drei Milliarden Euro gekostet. Die Forscher erhoffen sich von der Anlage in einem 27 Kilometer langen Tunnel bei Genf Antworten auf grundlegende Fragen nach Entstehung und Aufbau des Universums.
bei deinen Bemerkungen erkennt man eben schnell, wie sehr dir doch die Weitsicht fehlt! Diverse technische Entwicklungen der Geschichte waren erst möglich nachdem die physikalischen Grundlagen besser verstanden waren. Eine vereinheitlichte Theorie bzw. die Verbindung der Quantentheorie mit z.B. der Gravitation würde uns erlauben die Theorien auch für feste Materiestücke zu verbessern und damit nicht zuletzt weit mehr Kontrolle im Bereich von Mikro- und Nanotechnik zu haben oder neue Anstöße im Bereich der Energiegewinnung liefern.
Beschäftige dich genauer mit der Materie und den Zusammenhängen, dann sollten solche Aussagen wie von dir und vielen anderen in diesem Thread der Menschheit erspart bleiben! Auch du profitierst von all der "Geldverschwendung"
und "sinnlosen" Forschung, du hast schließlich einen Computer vor dir stehen. Wenn du das nicht willst, zieh in die Wüsten :)
Ich selber bin Experimentalphysiker. Auch wenn ich mich nicht mit Teilchenphysik befasse verstehe ich durchaus was da los ist.
Hmm, ich seh das anders. Ich denke diese Experimentalphysiker dort haben mit ihrem LHC jeglichen Bezug zur Realität verloren. Da geht es längst nicht mehr um sinnvolle Grundlagenforschung. In meinen Augen ist das viel mehr ein völlig sinnfreies, geldverschlingendes Prestige-Projekt, bei dem sich nach Gelingen all die kleinen Egos gegenseitig auf die Schulter klopfen werden und sowas sagen werden wie "Ja ! Wir haben es geschafft ! Wir haben es geschafft... und niemand anderes. Wir sind so 1337 !!"
Wozu das denn ? In unserem Sonnensystem parkt ein Perpetuum Mobile direkt vor unserer Nase und wir nutzen das nicht... (mir ist klar dass die Sonne kein Perpetuum Mobile lt. Definition ist, aber überleben wird sie die Menschheit trotzdem). Und Nanotechnologie ist schon wieder ein alter Hut... Ausserdem macht alles, was mit der Spaltung von Teilchen von der Grösse eines Atoms (oder kleiner) zu tun hat, den Menschen eine Heidenangst.
Nö, die Materie is voll ätzend und hat mich schon in der Schule total angeödet... wirst meine Aussagen und meine Meinung dazu schon ertragen müssen.
So ? Wann denn das ? Wenn ich 1053 Jahre alt bin und die Menschheit gelernt hat wie man etwas von A nach B beamen kann ?
Jo genau. Ich werd Quarzsand-Verchecker, so dass die Menschheit weiterhin ihre total veralteten und längst überholten Prozessoren bauen kann.
Gut. Wenigstens einer der versteht was da los ist.