Ich bin mir ziemlich sicher, dass Microsoft deinen Ausführungen nicht folgen mag... genausowenig wie jeder kommerzielle Anbieter von Software.
Die wissen selbst auch ganz genau, dass die Milchmädchenrechnung "Jede Raubkopie=Ein Verkauf weniger" oft so nicht stimmt. Allerdings darf man hier Betriebssysteme, Musikstücke und Spiele nicht in einen Topf schmeissen.
Bei Spielen mag es sein, dass da mehr der "Sammlertrieb" durchkommt.. vieles legen sich die Raubkopierer hin, ohne es jemals zu spielen oder wenn nur kurz.. gebe es die Möglichkeit der Kopie nicht, wäre das oft kein Kauf.
Bei Musik mag die Situation ähnlich sein.
Bei Betriebssystemen sehe ich das etwas anders: Das benutzt man ja oft mangels Alternativen... Als Gaming-Betriebssystem ist Windows nun mal führend, da kann man sich auf den Kopf stellen... die ganzen Geschichten wie Cedega auf Linux sind ja nun oft wahrlich nicht unproblematisch.
Insofern kann sich Microsoft schon auf dem Punkt stellen, dass der Raubkopierer mit guter Wahrscheinlichkeit sich Windows zumindest in der günstigsten Version gekauft hätte, wenn er es den gebraucht hätte... schlichtweg weil es keine geeignete Alternative gibt (für diesen Fall).
Insofern verlieren Sie schon etwas.. nämlich, indem sie nichts dazugewinnen. Aber auch schon ohne diese Tatsache ist es klar, warum man Raubkopierer verfolgt.. wer seine Rechte nicht durchzusetzen versucht, wird nicht ernst genommen.. eine stillschweigende Duldung von Kopien schwächt den eigenen Standpunkt. Nicht zuletzt gegenüber den "ehrlichen" Kunden, die natürlich sagen würden "Wir zahlen letztlich das Geld für die Raubkopierer mit! Warum sind wir so doof und erwerben die Ware ehrlich?".
Punkt ist nur.. wo zieht man die Grenze? Wen einer anfängt, regelmäßig Maps zu machen und tatsächlich gutes Geld verdienen sollte, mag einer bei EA oder Crytek schon den Gedanken haben: "Hey, wir lizenzieren die Engine für viel Geld... Irgendjemand von unseren Kunden wird das nicht mögen, wenn andere zumindest einen Teil der Tools einfach ohne Gegenleistung für gewerbliche Zwecke nutzen können!"
So würde ich das zumindest machen, ganz klar: Erstellung von "freien" Maps/MODS.. kein Problem! Aber wenn jemand anfängt, das ganze systematisch zum Broterwerb aufzuziehen, würde ich mir schon überlegen, was er denn so einmalig oder dauerhaft (solche Lizenzen gibts ja auch zur Genüge, die monatlich/jährlich abgebucht werden) an mich überweisen darf.
Und da man sich nicht auf Unterhaltungen Ã* la "Ich mach doch nur 3 Maps im Jahr und verkauf die für 20 Euro!" einlassen will, schließt man sowas generell wohl lieber total aus, und macht das nicht von einem Umsatz oder dergleichen abhängig... vermute ich zumindest mal, dass ein Profi-Rechtsverdreher einen Lizenzvertrag (den man dann bei der Installation so gerne wegklickt) so aufsetzen würde.
Wie gesagt, fragt Crytek und fertig...
