Der Motorsport-Weltrat der FIA bestätigt das Turbo-Comeback, lässt  sich aber noch bis Ende Juni ein Hintertürchen zum Ausstieg offen
                Allen Diskussionen zum Trotz soll es 2013 wie  angekündigt zum Comeback der Turbomotoren in der Formel 1 kommen. Das  hat der Motorsport-Weltrat der FIA heute bei seiner Sitzung in Barcelona  (bereits zum zweiten Mal nach Dezember 2010) beschlossen, sich aber  weiterhin ein kleines Hintertürchen offen gelassen.
Denn in der Stellungnahme der FIA heißt es: "In Übereinkunft mit den  wichtigsten Interessengruppen könnte eine Faxabstimmung des  Motorsport-Weltrats spätestens am 30. Juni über eine Neudefinierung der  Implementierung dieser technischen Regeln entscheiden." Sprich: Sollten  die Proteste der Teams und von Formel-1-Geschäftsführer Bernie  Ecclestone nicht aus der Welt zu schaffen sein, könnte das  Turbo-Comeback doch noch gekippt werden.
 Bleibt es allerdings beim heutigen Beschluss, dann werden die  Turbomotoren ab 2013 vier Zylinder und 1,6 Liter Hubraum mit  Hochdruck-Benzineinspritzung (550 bar) haben. Die maximale Drehzahl  würde bei 12.000 Touren liegen, dafür soll aber der Faktor KERS  verstärkt werden. Drei von vier derzeit aktiven Motorenherstellern  stellen sich allerdings entschieden gegen dieses Reglement. Dafür ist  nur noch Renault.
 Gekippt wurde dafür das Ground-Effect-Comeback. Stattdessen wird es  aerodynamisch gesehen weitgehend bei den 2011er-Regeln bleiben,  allerdings mit Modifikationen, die unter anderem zu einem um 35 Prozent  reduzierten Benzinverbrauch beitragen sollen. Der Plan sieht vor, dies  über einen verringerten Luftwiderstand zu erreichen. Außerdem werden die  Nasen der Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen wieder weiter nach unten  gezogen.
 Weiter eingeschränkt werden soll die Anzahl der  Kraftübertragungs-Einheiten, die pro Saison verwendet werden dürfen. Die  FIA verspricht sich davon eine weitere Reduktion der Kosten. Eine  Erhöhung der Sicherheit und eine Verbesserung der KERS-Wirkung soll  hingegen eine weitere Anhebung des Mindestgewichts mit sich bringen.  Derzeit muss ein Formel-1-Auto mindestens 640 Kilogramm wiegen, ab 2013  schon 660.