Der erste Eindruck vom Bildmaterial in Form einer 360-Live-Demo war stimmig: Die Unreal Engine 3 versumpft nicht in leider nur zu oft gesehenen braunen Matsch-Texturen, sondern die Optik ist knackig und erfrischend. Fast wirkt es, als hätte People can fly Capcoms Lost Planet 2 mit Epics Gears of War gemixt und einen Hauch Cell-Shading (ähnlich wie bei Borderlands) hinzugefügt. Insbesondere die gelungene Beleuchtung hat es uns angetan: Auf Nachfrage, ob Bulletstorm denn auf den Lightmass-Renderer (bietet unter anderem Global Illumination und Ambient Occlusion) setzen würde, bekamen wir ein grinsendes "wir arbeiten eng mit Epic zusammen" als Antwort - das klingt doch gut. In Bewegung überzeugt die organisch-plastische Umgebung, NPCs werfen sanfte Shoft-Shadows und auch dank (nicht übertriebenem!) Motion Blur sowie dezentem Depth of Field bietet Bulletstorm eine sehr gelungene Optik. Allerdings fielen uns während der Präsentation flimmernde (Umgebungs-)Schatten, diverse unschöne Alpha-Test-Gräser und einige grobe Texturen ins Auge.
Bedingt durch die Story - der Ex-Söldner Grayson Hunt stürzt samt seinem Kollegen Sato auf einem Planeten ab, welcher von Banden und fleischfressenden mutierten Pflanzen bewohnt ist - kämpfen Sie nicht nur gegen Humanoide, sondern auch gegen die Fauna. Generell gilt hierbei: "Kill with Skill". Einen Gegner einfach nur zu erschießen, gibt +10 Punkte aufs Belohnungskonto. Treten Sie den nächsten in einen stacheligen Kaktus, legt dies +40 Punkte obendrauf. Feinde anzünden ("Afterburner") bringt +50 Punkte, wer das Gewehr "Overkill"-ed kassiert +100 Punkte und hinterlässt nur ein glühendes Skelett - ähnlich wie in FEAR (dt.). Ebenfalls 100 Zähler erbringt "Mercy" - ein Schuss in den Schritt, gefolgt von einem "erlösenden" Kopftreffer. Alternativ wickeln Sie ein Seil mit zwei Granaten um einen Gegner und stoßen ihn zu einer Pflanze, die ihn anfällt - bevor beide in einer Explosion Punkte aufs Konto rattern lassen. Oder Sie ziehen einen Opponenten per Energie-Peitsche heran und treten ihn gegen die nächstgelegene Wand. Oder Sie grätschen ihn einfach um. Oder Sie peitschen kräftig auf den Boden und die Gegner reißt es in Zeitlupe in die Luft - Zeit, die Shotgun auszupacken. Oder ... Sie sorgen anderweitig für das virtuelle Ableben, sogenannte Skillshots soll es schließlich über 100 geben.
Was äußerst derbe klingt, ist optisch mindestens ebenso brutal umgesetzt, untermalt von zynisch-markigen Sprüchen unseres Alter Ego. Der sehr hohe Gore- und Splatter-Anteil samt fliegenden Körperteilen ist mit Sicherheit nicht Jedermanns Geschmack, gerade die Kämpfe gegen Bosse wie eine riesige Mutanten-Pflanze sind trotz - oder gerade wegen - der heftigen Gewaltdarstellung exzellent inszeniert. Painkiller (dt.) lässt grüßen.
Bis Bulletstorm 2011 erscheint, bleibt den Entwicklern noch viel Zeit. Unterem anderem können sich People can fly Gedanken darüber machen, wie sie den Titel der USK vorlegen werden. In der gezeigten Form dürfte Bulletstorm nämlich ein Index-Kandidat sein und geschnitten verliert der Titel viel von dem, was ihn ausmacht.
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