Für ein Spiel zu einem Kinohit ist Avatar auf jeden Fall solide, denn Entwickler Ubisoft versteht es, die Action ziemlich spektakulär in Szene zu setzen. Avatar nutzt für seine stimmige, die Vorlage von James Cameron gut repräsentierende Optik dieselbe Technik wie Far Cry 2. Die Dunia-Engine zaubert auch hier gerade in dicht bewucherten Dschungelgebieten glaubhafte Flora, die Sie wie beim Afrika-Shooter abfackeln können. Dazu kommen der 3D-Modus für entsprechende Monitore und Brillen sowie eine gute akustische Untermalung. Auch die Steuerung per Maus und Tastatur stellt den Spieler nicht vor große Probleme. Nur die Flugeinlagen fallen zu hakelig aus.
Im Gegensatz zur Technik gibt es beim Spielgeschehen mehrere Kritikpunkte. Die zu erledigenden Aufgaben sind zwar allesamt sehr actionlastig und unterhaltsam, wiederholen sich jedoch zu schnell. Obwohl Sie für abgeschlossene Missionen Erfahrungspunkte bekommen, mit denen Sie Waffen und Fähigkeiten freischalten, ist die Charakterentwicklung mehr Fassade als wirkliches Spielelement. Außerdem sitzt derjenige, der den Film nicht kennt, am Anfang des Spiels dank fehlender Einführung ziemlich verdutzt vor dem Monitor.
Avatar Hintergund - Dunia Engine:
Herzstück von Avatar ist eine stark modifizierte Dunia-Engine, die bei Far Cry 2 noch für einen First Person Shooter zum Einsatz kam. In Avatar sehen Sie Ihre Spielfigur oder auch von Ihnen gesteuerte Fahrzeuge allerdings in einer Third-Person-Ansicht, weshalb Modifizierungen an der Engine nötig waren. Besonders eindrucksvoll sind die Landschaftsdarstellung, Tages- und Nachtwechsel und Feuereffekte geraten. Wie in Far Cry 2 können Sie auch in Avatar mit einem Flammenwerfer zu Werke gehen. Bei Tag wirken die Dschungelmissionen etwas bunt. Flora, Fauna und die tierischen Bewohner des Planeten Pandora sind recht farbenfroh geraten, weshalb sich nicht unbedingt eine Crysis-ähnliche Dschungel-Atmosphäre entfaltet. Nichtsdestotrotz sind die Lichteffekte ansehnlich, Sträucher und Bäume wiegen sich im Wind, Partikeleffekte sorgen für Realismus. Die Schatten fallen allgemein etwas hart aus.
Avatar Hintergund - 3D-Darstellung:
Neben den Modifizierungen an der Dunia-Engine hat Ubisoft viel Arbeit in die 3D-Brillen-Unterstützung gesteckt: So sollen die Third-Person-Ansicht und die Kameraperspektiven in den von der Engine erstellten Zwischensequenzen für die 3D-Darstellung optimiert sein. Tatsächlich wirkt die Dschungellandschaft erstaunlich räumlich. In den Cut-Scenes hatten wir das Gefühl, dass ein Zwischengegner gefährlich auf uns zu stürmt.
Avatar im Kurztest - Fazit: Einen Meilenstein im Bereich "Spiel zum Film" stellt Avatar bestimmt nicht dar, trotzdem ist das Action-Spektakel besser als viele andere Filmumsetzungen. Die hübsche Optik und das mit kleinen Abstrichen abwechslungsreiche Gameplay garantieren auf jeden Fall gute, flotte Unterhaltung.