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Golem.de
Neue ATI-Treiber: CrossFire ohne Master-Karte und Kabel
Keine externe oder interne Verbindung für X19xx-Serie mehr nötig
ATI hat die Version 6.11 seines Treiberpakets "Catalyst" zum Download freigegeben. Neben kleineren Fehlerbeseitigungen und mehr Leistung bei einigen Spielen steckt darin eine Überraschung: Alle Karten der X19xx-Serie lassen sich nun zum CrossFire-Betrieb koppeln, die Master-Karten sind damit endgültig unnötig geworden.
Bei dieser Lösung, die ATI auch als "CrossFire per Software" bezeichnet, lassen sich nun auch beliebige Karten der X19xx-Serie gemeinsam betreiben. Die bisher dafür erforderlichen Master-Karten waren stets schwer erhältlich. Wer bereits eine ältere X1900-Karte besitzt, kann sich nun etwa auf dem Gebrauchtmarkt ein zweites Modell besorgen und die Leistung seiner Grafiklösung damit deutlich steigern.
Ganz neu ist die Idee nicht: ATI hatte Software-CrossFire schon für einige günstigere Modelle wie die X1900 GT, X1800 GTO oder X1600 freigegeben. Nun lässt sich aber auch beispielsweise eine neue X1950 XTX mit einer gebrauchten X1900 koppeln. Die Lösung funktioniert laut ATI aber nicht mit dem Modell X1950 Pro. Offenbar will ATI seine Kunden durch die einfache Aufrüstoption vom Umstieg auf Nvidias G80-Serie abhalten, bis der eigene Highend-Chip R600 endlich auf den Markt kommt.
Ob sich durch den CrossFire-Betrieb per Software deutliche Leistungsnachteile gegenüber der Verbindung mit einem Kabel ergeben, konnte ATI noch nicht beziffern. Da die beiden GPUs ihre Daten dabei aber über den PCI-Express-Bus austauschen müssen, dürfte Software-CrossFire vor allem bei hohen Auflösungen und Nutzung aller Filter-Funktionen langsamer arbeiten als die Hardware-Variante.
Neben den neuen CrossFire-Modi gibt ATI für Catalyst 6.11 auch leichte Leistungsverbesserungen für einige Spiele an. Den größten - in dieser Höhe aber kaum spürbaren - Zuwachs soll Call of Duty 2 erreichen. Über 10 Prozent schneller soll der Titel bei 1.024 x 768 Punkten laufen, und bei noch höheren Auflösungen wie 1.920 x 1.200 auch 12,5 Prozent fixer - wenn man denn auch die Anti-Aliasing-Funktionen nutzt, betont ATI.
Schwerer wiegen da schon die versprochenen Fehlerbereinigungen im Linux-Treiber, der zwar auch den Namen Catalyst 6.11 trägt, der Treiber selbst hat jedoch die Versionsnummer 8.31.5. Damit soll der Rechner unter Red Hats Enterprise Linux 3 nicht mehr abstürzen, wenn der Kernel für Ein-Prozessor-Systeme verwendet wird. Einen fiesen Bug mit X.org ab der Version 6.9 unter sämtlichen Linux-Distributionen hat ATI auch beseitigt: Beim Abspielen eines Videos kam es zu Aussetzern und verzerrten Bildern. Die neuen Treiber finden sich für Windows XP und für Linux auf der inzwischen im AMD-Look gestalteten Webseite von ATI. Direkte Links zu den Originaldateien sind jedoch immer noch nicht möglich. Wer bereits 64-Bit-Versionen der Betriebssysteme einsetzt, muss sich seine Version auf der Hauptseite für ATI-Treiber selbst aussuchen.