Am Montag Abend ließen der WebTV-Gründer Steve Perlman und der ehemalige Eidos-CEO Mike McGarvey auf der Game Developers Conference eine Bombe platzen. Rein bildlich gesprochen versteht sich. Dort präsentierten sie nämlich ihr Projekt 
OnLive, an dem bereits seit sieben Jahren gearbeitet wird.
OnLive soll die Welt der Spiele revolutionieren. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Electronic Arts, Ubisoft oder Atari sollen dort zeitgleich mit den Retail-Versionen Spiele online erwerblich sein. Das Besondere dabei: Die Spiele laufen über zentrale Server, der Benutzer kann sie unabhängig von seiner Hardware daheim ohne jegliche Verzögerung spielen. Die einzige Voraussetzung: Ein Intel-basierter Mac oder ein PC mit Windows XP oder Vista sowie eine schnelle Internetverbindung. Für Spiele in Standard-Auflösung sind 1,5 Mbps das Minimum, für die High-Definition-Variante sollten es mindestens 5 Mbps sein. Mittels eines kleinen Gerätes soll es sogar möglich sein, die Spiele direkt auf seinen HD-Fernseher zu übertragen. Für diesen Fall gibt es ebenfalls einen kabellosen Controller sowie die Unterstützung von VoIP-Headsets.
Ermöglicht wird dies, laut Perlman, durch mehrere patentierte Kompressions-Technologien. Alles was der Spieler downloaden müsste, wäre ein circa 1 MB großer Client, um Zugang zu 
OnLive zu erhalten, die Spiele selber würden komplett auf den Servern berechnet und als Stream an den User weitergegeben.Basierend auf dem Xbox-Live-Modell wird es eine Vielzahl von Community-Funktionen geben, wie etwa Freundeslisten, Ranglisten, Clans, Turniere und vieles mehr. 
OnLive zeichnet die letzten 15 Sekunden jedes Spieles automatisch auf, diese kurzen Clips könne man jederzeit speichern und etwa bei Freunden damit angeben, ein System, welches von ihnen „brag clips“ (dt. Angeb-Clips) genannt wird.Die einzelnen Spielehersteller und –publisher zeigten sich vom Modell beeindruckt und durchaus angetan, gibt ihnen 
OnLive doch eine sehr gute Möglichkeit, das Spielverhalten und die Meinungen der Spieler einzuholen. Konsolen-Hersteller wie Nintendo, Microsoft oder Sony hingegen haben natürlich keinen Vertrag mit 
OnLive abgeschlossen, so dass Franchise-Marken wie 
Halo und 
God of War nicht den Weg in das neue System finden werden. Zumindest nicht in dieser Konsolengeneration, für die nächste wäre jedoch noch gar nichts entschieden, so Perlman und McGarvey.
Was die Kosten des neuen Modells angeht, wurden noch keine Informationen preisgegeben, wahrscheinlich läuft es jedoch auf eine monatliche Gebühr hinaus mit zusätzlichen Kosten je nachdem, ob man ein Spiel einmalig oder permanent spielen möchte.Genaueres erfahren wir wahrscheinlich diesem Sommer, denn das Projekt befindet sich momentan in der geschlossenen Beta-Phase. Mitte des Jahres soll dann die öffentliche folgen und im Winter schließlich soll das ehrgeizige Projekt starten. Wir sind gespannt!
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