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Dead Island bereichert das Zombiegenre um…nichts! Es borgt und kopiert schlecht, ohne selbst frische Akzente setzen zu können. Das, was der hervorragende Trailer noch versprach, nämlich ein stimmungsvolles Abenteuer im Stile eines tragischen Überlebenskampfes für Erwachsene, wird in der plumpen Spielrealität mit ihren Schauspielern auf (schlechtem) Pornoniveau nicht eingelöst. Letztlich bekommt man erzählerisch belanglose Survival-Action ohne Terror, ohne Panik oder gar Furcht. Man begegnet dem wahren Horror nicht im Abenteuer, sondern direkt im Spieldesign mit all seinen Macken, Inkonsequenzen und Peinlichkeiten. Techland versucht es, aber sie treffen den Zombienerv mit ihrer dilettantischen Regie einfach nicht – weder erzählerisch noch stilistisch. Dead Rising ist cooler und brachialer, Left4Dead ist schneller und schrecklicher, Resident Evil 5 ist ansehnlicher und packender. Selbst Arcade-Action Ã* la Dead Nation gelingt es besser, die untote Gefahr zu inszenieren. Trotzdem hat das Hauen und Stechen in der offenen Inselwelt seine Momente, wenn man kooperativ zu viert spielt oder eine der wenigen Adventure-Situationen erlebt. Man muss allerdings schon sehr actionausgehungert sein und einem Fetisch für scharf geschliffenes Besteck frönen, um dieses karibische Gemetzel zu mögen. Auch Alkohol kann helfen.