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Übertaktung und Spannungsabsenkung
Wir haben natürlich auch dem Overclocking-Potenzial des X4 965 C3 auf den Zahn gefühlt. Wir haben es dabei bei den Standardspannungen von 1,40 Volt CPU VID und 1,10 Volt CPU NB VID belassen. Als Indikator für die Stabilität haben wir, wie auch bereits in den vorangegangenen Artikeln, den fehlerfrei bestandenen 1024k-Test von Prime95 genutzt. Wurde dieser etwa 15-minütige Test absolviert, so galt der Test für uns als bestanden und es ging einen Schritt weiter. Für die Alltagsstabilität genügt dieser kurzzeitige Test freilich nicht aus, als Richtungsweiser ist er hingegen völlig ausreichend.
http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=7918&w=o
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Mit 3.762 MHz bei gleichzeitigen 2.299 MHz Northbridgetakt lässt sich eine respektable Leistungssteigerung erzielen. Jedoch konnten wir mit unserem 955 BE-Sample unter gleichen Bedingungen bereits eine Taktrate von 3.717 MHz erzielen - und das trotz 0,05 Volt weniger Versorgungsspannung. Im Endeffekt lässt sich also sagen, dass sich in puncto Übertaktung nicht viel getan hat - vorausgesetzt, man belässt es bei den Standardspannungen.
Als nächsten Schritt haben wir überprüft, wie weit wir die Prozessorspannungen bei Standardtakt absenken konnten, ohne Rechenfehler zu verursachen.
http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=7920&w=o
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Mit eingestellten 1,225 Volt CPU VID sowie 1,025 Volt CPU NB VID gelang uns auch hier ein respektables Ergebnis. Doch welche Auswirkungen hat dies auf die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems?
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Unter Last stehen glatte 200 Watt zu Buche, wenn die Versorgungsspannungen angepasst werden. Erhöht man Kern- und Northbridgetakt bei Standardspannung, steigt die Leistungsaufnahme um weitere 12 Watt auf 253 Watt an - sie liegt allerdings noch immer knapp unter dem Wert des C2-Steppings bei 3,4 GHz. Man kann also sagen, dass das neue C3-Stepping bei gleicher Leistungsaufnahme rund 350 MHz höher getaktet sein kann als die bisher genutzte Revision.
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Auch im Idle-Betrieb ohne Cool'n'Quiet lässt sich durch Anpassen der Spannungen eine ordentliche Ersparnis erzielen. Satte 17 Watt stehen zu Buche, wogegen die Leistungsaufnahme um 3 Watt steigt, wenn die Taktreserven bei Standardspannung ausgenutzt werden.
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Fazit
AMDs neue Prozessor-Revision weiß zu gefallen - mehr aber auch nicht. Wer Quantensprünge erwartet, der wird enttäuscht. Das neue C3-Stepping ist eine solide Weiterentwicklung des bewährten C2-Pendants und kann in Sachen Leistungsaufnahme Punkten.
Die offizielle
Unterstützung von DDR3-1333 bei der Verwendung von mehr als einem Speicherriegel pro Kanal ist ebenfalls eine Verbesserung, wenngleich sie wohl für viele User eher kosmetischer Natur sein dürfte. Denn erstens ist die Vollbestückung mit RAM (zwei Riegel pro Kanal, vier Riegel insgesamt) noch immer die Ausnahme und zweitens gab es bereits bei vielen
Prozessoren im C2-Stepping keine Probleme bei dem Betrieb von vier Speicherriegeln mit DDR3-1333. Wir konnten beispielsweise mit keinem Athlon II- oder Phenom II-Prozessor bei Verwendung von vier Speicherriegeln mit DDR3-1333 Probleme beobachten und selbst im Alltagssystem eines Redakteurs laufen vier Speicherriegel mit 677 MHz bei Timings von 7-6-6-19 und einer Command Rate von 1T - und das über Monate hinweg absturzfrei. Nichts desto trotz ist der offizielle Support dieser Einstellung von AMD ein Fortschritt, da jeder User, der einen Phenom II / Athlon II im Produktiveinsatz hat, wahrscheinlich mit der Einstellung von DDR3-1066 gearbeitet hat, da dies der offizielle Maximaltakt war.
Was wir nicht gut finden, ist die Beibehaltung von 1,40 Volt CPU VID beim Topmodell Phenom II X4 965 BE. Einerseits ist es erfreulich, dass dieses Modell trotz der hohen Betriebsspannung eine TDP-Klasse tiefer eingestuft werden kann, andererseits ist ein Phenom II X4 955 BE im C2-Stepping mit 1,35 Volt CPU VID deutlich genügsamer, wenn er identisch getaktet wird. Insofern hätte AMD hier in Sachen Leistungsaufnahme weitaus mehr tun können. Zwar dürfte ein Sprung in die TDP-Klasse von 95 Watt unrealistisch sein, eine Zwischenstufe bei 105 Watt dürfte hingegen realisierbar sein. Aber dieses Potenzial verschenkt AMD und "opfert" eine mögliche Einsparung zugunsten der Übertaktbarkeit.
Die Übertaktbarkeit bleibt hingegen ähnlich dem C2-Stepping. Wir konnten mit 3.762 MHz einen Maximaltakt erreichen, der um 45 MHz über dem unseres Phenom II X4 955 BE-Samples liegt - dafür liegt jedoch auch die Betriebsspannung um 0,05 Volt höher. Insofern sind beide Prozessoren de facto pari und es gibt hier keine Überraschungen.
Insgesamt sind wir vom neuen Stepping überzeugt, ein echter Quantensprung ist es hingegen (erwartungsgemäß) nicht.
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