Die größten Hypes der Spielgeschichte - Teil 1
Hypes gehören zur Spielbranche wie die Glatze zu Kane, wie Bugs zu Gothic 3, wie die Wartezeit zu Duke Nukem Forever. Doch welche Titel waren besonders von diesem, von Spielern gerne als Krankheit titulierten, Phänomen betroffen? Wir zeigen Ihnen hier fünf Exemplare, die von der Presse, den Fans oder dem Publisher "gehyped" wurden. Die Liste entbehrt natürlich der Vollständigkeit, wird aber in weiteren Specials noch fortgesetzt.
Crysis

Crysis - Einer der ersten Screenshots
Erste Details zum Ego-Shooter Crysis wurden im Januar 2006 vorgestellt - der Hype kaum mehr aufzuhalten. Crytek, die Entwickler des erfolgreichen Far Cry (dt.), arbeiteten an einem Spiel, das noch lange in den Köpfen der PC-Anhänger herumgeistern sollte. Informationen waren zwar nur spärlich vorhanden, aber spätestens nach der Screenshot-Premiere im März tickten Grafikfetischisten im Dreieck. Was sich dort darbot war schön, mehr noch, fantastisch. Nie sah Dschungel besser aus. Auch wenn viele Leser, im Nachhinein zu Recht, an der angepriesenen Qualität der Bilder zweifelten.
Konnte das Spiel wirklich so gut aussehen? Es konnte. Zwar nicht ganz so famos wie auf den ersten Screenshots, aber dennoch wegweisend. Noch heute würden viele Fans gerne am Nord-, je nach Gusto auch Südpol, wohnen, um ihren schwitzenden Rechenknecht zu kühlen. Nur wenige PCs sind imstande, Crysis wirklich ruckelfrei abzuspielen - eine wahre Höllenmaschine ist nötig. Die Grafik war es wohl, die Crysis zu einem Hype-Spiel machte.
Die Wertungen für Crysis sprechen Bände, noch immer hat der Ego-Shooter auf gamerankings.com eine Durchschnittswertung von 91 Prozent Spielspaß. PC Games vergab seinerzeit satte 94 Prozent.
Die größten Hypes der Spielgeschichte - Teil 1
Gothic 3

Gothic 3 - Einer der ersten Screenshots
Mit Gothic und Gothic 2 (inklusive Add-on) gelang Entwickler Piranha Bytes der große Wurf. Es waren deutsche Spiele, welche die Massen begeisterten. Rollenspielfans waren glücklich und hofften mit dem dritten Teil auf ein genauso spannendes, durchdachtes und episches Abenteuer. Kein Wunder also, dass sich Presse und Spieler auf den Titel stürzten und jedes noch so kleine Detail erfahren wollten. Piranha Bytes zeigte sich auskunftsfreudig und so waren bereits vor der offiziellen Ankündigung im Dezember 2004 Unmengen an Details bekannt. Wie die Geschichte von Gothic 3 weiterging, erfahren Sie in unserem Special Gothic 3 - Eine Odyssee der Fehler.
Nachdem erste Screenshots zu Gothic 3 an die Öffentlichkeit gelangten, sprangen Grafik-Fans erneut im Dreieck - die Optik war atemberaubend. Auch hier hatten die Zweifler jedoch Recht, denn in der fertigen Version sah der Titel keineswegs so aus, wie es erste Screenshots versprachen. Doch schließlich ist Grafik nicht alles und die bekannten Details klangen verlockend. Sie hätten es werden können, wären da nicht die allseits unbeliebten Bugs, denen wir uns in zwei weiteren Specials widmeten. Deutsche Spiele und ihre Bugs und Bugs in internationalen Spielen.
Erfolgreich war Gothic 3 dennoch und verkaufte sich zufriedenstellend für Piranha Bytes und Publisher JoWood - die sich kurz nach der Veröffentlichung aber trennten. Das Add-on Gothic 3: Forsaken Gods soll noch 2008 erscheinen. Dank der brillanten Vorgänger blickte Gothic 3 auf eine rosige Vergangenheit zurück und hatte so den Bonus eines Nachfolgerspiels. Der Hype und die Hoffnung auf ein erneutes Qualitätsspiel waren geboren.
S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl

S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl
Wenn wir von Wartezeit reden, denken wir nicht nur an Duke Nukem Forever, auch S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl schießt uns da in den Kopf. Und schon haben wir den wohl größten Auslöser für den Hype gefunden. Immer und immer wieder verschob Entwickler GSC Gameworld den vielversprechenden Ego-Shooter, gab Details preis und strich sie kurze Zeit später wieder aus den Faktenblättern. Hoffnung und Verzweiflung lagen in diesen Zeiten nah beieinander.
Zum Release waren von den anfangs versprochenen Features nur noch wenige vorhanden. Dennoch heimste der Titel gute Kritiken ein (PC Games vergab 90 Prozent Spielspaß) und verkaufte sich für Publisher THQ zufriedenstellend. Noch in diesem Jahr soll das Stand-Alone-Add-on S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky erscheinen.
Die größten Hypes der Spielgeschichte - Teil 1
Enter the Matrix

Enter the Matrix
Auch hier ist die Ursache für den Hype schnell gefunden. Die Matrix-Trilogie war als Film ein voller Erfolg. Klar, dass da eine Spielumsetzung nicht fehlen durfte. Für die Zwischensequenzen engagierten Publisher Atari und Entwickler Shiny Entertainment gar die Wachowsky-Brüder, die Regisseure der Filme.
Zwar erwies sich Enter the Matrix als kommerzieller Erfolg für Atari, aufgrund technischer Unzulänglichkeiten war es unter den Kunden verpönt. Bugs säumten den Weg des Auserwählten... Davon berichteten wir auch in unserem Report: Der Fehlerteufel schlägt zurück - Bugs in internationalen Spielen.
Black & White

Black & White
Sie kennen Peter Molyneux? Dann kennen Sie wohl nun auch den Grund für den Hype um Black & White. Kaum ein anderer Produzent versteht sich so gut auf die Vermarktung seiner Titel. So geschehen auch bei der Götter-Simulation. Die Ankündigungen waren aber auch verlockend... Eine riesige Welt, knuffig animierte Figuren, eine saubere Grafik und nicht zuletzt die Idee Gott spielen zu dürfen. Kaum jemand konnte sich im Vorfeld dem Bann von Black & White entziehen.
Doch es kam anders als erhofft. Die Idee war grandios, die Umsetzung jedoch eher mau. Die Interaktion mit der Bevölkerung war kaum vorhanden, die mit der eigenen Figur war zwar existent, aber nicht umfangreich genug. Auch das restliche Gameplay langweilte auf Dauer, denn die Missionen ähnelten sich fast wie ein Ei dem anderen.
Trotz einiger Patzer erreicht Black & White eine Durchschnittswertung von knapp 90 Prozent Spielspaß auf gamerankings.com. PC Games vergab 92 Prozent.
Hehe, Crysis auf Platz !
Kann ich zustimmen 
!!!